Scroll Top
Der Branchenverband Cannabiswirtschaft e.V. ist ein Wirtschaftsverband der deutschen Cannabiswirtschaft mit Sitz in Berlin.
Cannabiswirtschaft fordert Rechtssicherheit für Nutzhanflebensmittel
Branche wünscht klare Rahmenbedingungen für sichere & rauschfreie Lebensmittel mit Hanf

Berlin, 11.09.2023: Im Rahmen des kommenden Cannabisgesetzes (“CanG”) sind auch für den Bereich Nutzhanf Reformen geplant. Der BvCW hat hierzu nun ein Positionspapier veröffentlicht. Dieser befürwortet die beabsichtigte Herausnahme von Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG), die für rechtliche Vereinfachungen sorgt.

Die “Rauschklausel”, wonach das angebliche Missbrauchspotential von Nutzhanf (THC-Gehalt unter 0,3%) unter Strafe steht, ist im aktuellen Kabinettsbeschluss jedoch wieder vorgesehen. “Sehr wichtig ist, dass die Rauschklausel endlich gestrichen wird. Das ist ansonsten so, als würde man den Verkauf von alkoholfreiem Bier polizeilich verfolgen, weil man sich daraus einen Schnaps extrahieren könnte”, so BvCW-Fachbereichskoordinator Marijn Roersch van der Hoogte

Zugleich setzt sich der BvCW für angemessene Grenzwerte in Lebensmitteln ein. Hierzu sollten die Grenzwertempfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) auf Basis aktueller Forschungsergebnisse angepasst werden. Der BvCW schlägt hierzu einen Richtwert von 7 Mikrogramm (µg) THC (= 0,007 mg) pro Kilo Körpergewicht vor. Das nicht psychoaktive THCA soll bei der Grenzwertberechnung keine Berücksichtigung finden, wenn es in Produkten vorliegt, die regulär nicht erhitzt werden (z. B. Salatöl). Zudem fordert die Cannabiswirtschaft, dass die Grenzwerte auf das konsumfertige Endprodukt (z. B. bei Proteinpulver auf das fertige Getränk) angewandt werden. Auch sollte ein einheitlicher Standard zur Messung der Cannabinoid-Werte festgelegt werden. 

Jürgen Neumeyer, Geschäftsführer des BvCW, ergänzt: “Wir wollen gesunde & sichere Lebensmittel für die Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Rechtssicherheit und Entbürokratisierung für Landwirtschaft, Gewerbetreibende und Unternehmen. Natürlich verarbeitete Pflanzenbestandteile des Nutzhanfs sollten z. B. keine aufwendige “Novel-Food” Prüfung durchlaufen müssen und ein klarer Rechtsrahmen für unterschiedliche Produktkategorien geschaffen werden.”

Link zum neuen Positionspapier: ELEMENTE Band 34: Positionspapier – Hanf als Lebensmittel

Weitere Dokumente der Cannabiswirtschaft zur Regulierungsdiskussion bei Nutzhanf:
ELEMENTE Band 31: Positionspapier – Agrarförderung für Nutzhanf
ELEMENTE Band 21: Warum es praktisch ausgeschlossen ist, dass Nutzhanf zu    Rauschzwecken missbraucht wird
ELEMENTE Band 19: Nutzhanf in Deutschland – Übersicht in Zahlen
ELEMENTE Band 12: Hanf als nachwachsender Rohstoff – Positionen und Forderungen aus dem Fachbereich Nutzhanf & Lebensmittel

Einen Überblick über die ELEMENTE-Schriftenreihe finden Sie hier.